Mehr! Theater am Großmarkt, Hamburg

Das Projekt

Ein Theater zu bauen, heißt mit gehörigem Druck umgehen zu müssen, da die Karten für die ersten Vorstellungen bereits verkauft werden, wenn der Rohbau noch am Entstehen ist. Der Endtermin muss auf den Tag genau eingehalten werden. Wir haben mit einer Reihe von Theater-Bauten bewiesen, dass wir diesem Druck standhalten können.

 

Unser neustes Theaterprojekt ist das Mehr! Theater in einer der denkmalgeschützten Hallen des Großmarktes in Hamburg.
Ähnlich wie bei der Großmarkthalle der EZB, musste ein Stahlbau unterhalb eines bestehenden denkmalgeschützten Daches errichtet werden. Gegenüber dem Großmarkt der EZB kam erschwerend hinzu, dass aufgrund der noch geringeren Tragfähigkeit des Bestandsbodens nur Mini-Kräne mit einem Eigengewicht von maximal 5 t eingesetzt werden konnten. Diese Kräne heben in 20 m Höhe maximal 700 kg. Zu montieren waren jedoch in der Summe 440 t Stahlbau. Zu diesem Stahlbau zählen die Tribünen (Parkett und Balkon), eine 20 m hohe Trennwand zur Unterteilung der Großmarkthalle, Abfangträger im Kellergeschoss, div. Treppenhäuser sowie zwei Stahlbögen als Auflager einer Gridebene oberhalb der Bühne.

 

Besonders erwähnenswert sind die Ausführungsplanung, Fertigung und Montage der zwei Stahlbögen, die als Dreigelenkbogen mit einer Spannweite von 46 m und einem Stich von 20 m ausgeführt wurden.

 

Jeder dieser Bögen hat ein Gewicht von 62 t und umkleidet die bestehenden Stahlbetonbögen in einem Abstand von nur wenigen Zentimetern. An den beiden Bögen hängen in verschiedenen Höhen sieben 34 m lange Fachwerke, die mit weiteren Querträgern die sogenannte Gridebene bilden, an welcher später die gesamte Bühnentechnik befestigt wird.

 

Die Montage der Bögen, inkl. der Fachwerke, war aufgrund der Randbedingungen sehr aufwendig. Wir haben dazu ein Montagekonzept entwickelt, mit dem nur unter Zuhilfenahme eines Mini-Kranes Vorrichtungen erstellt werden konnten, mit denen jeweils ein halber Bogen (31 t) aufgerichtet werden konnte. Damit die Bogenelemente in der Halle, trotz der geringen Tragfähigkeit des Bodens, transportiert werden konnten, wurden zwei Fahrzeuge entwickelt, die die Lasten über einen großen Bereich verteilt haben und zum Ausrichten der Bögen genutzt werden konnten.